Die Rokoko-Stuckdecke des Gartensaals ist ca. 1743 erstellt worden und eine bemerkenswerte Arbeit eines unbekannten Künstlers.
Im Stil der Zeit weist sie zahlreiche Rocaillen sowie das typische Blattwerk auf. Auch andere für das Rokoko typische, der Natur nachempfundene Zierelemente, wie Blüten, Stengel und - ungewöhnlich - sogar Schmetterlinge sind enthalten.
Die Stuckdecke wurde im August 2004 aufwendig saniert. Durch den jahrelangen Leerstand und zerstörte Fenster im 1. Obergeschoss hatte sich in der darüberliegenden Balkendecke Feuchtigkeit gebildet, so daß sich einzelne Stuckelemente großflächig gelöst haben. Während der Restaurierung wurden sie mit Kalk und Gips wieder angeklebt, lose Elemente wurden mit Hilfe einer Spritze mit Gips hinterspült und damit wieder gefestigt.
Die Sanierungsarbeiten werden geleitet von der namhaften Restauratorin Andrea Himpel aus Halle (oben rechts), die u.a. auch für die staatliche Galerie Moritzburg in Halle tätig ist.
Die im Laufe der Jahrzehnte oxidierten vergoldeten Stuckornamente werden vorsichtig mit einem Pinsel nachgezeichnet. Dazu wird ein nicht oxidierendes mit Firnis vermischtes Goldpigment verwendet. Zuvor wurde die teilweise mehrere Millimeter starke Kreidefarbe in mehreren Arbeitsgängen abgewaschen, die Decke wurde von allen Rückständen gründlich gereinigt.
Die Decke vor der Sanierung. Die oxidierten Stellen, an denen Goldfarbe angebracht war, sind noch deutlich sichtbar und werden in der Restaurierung nachgezeichnet.
An der Stuckkante sind noch klassizistische Ornamente erkennbar, die wohl 1843 im Zuge des Umbaus entstanden.