Bei seiner Taufe am 5. November 1882 übernahm Kaiser Wilhelm I. eine Patenstelle, wie auch bei seinem Vater, Großvater und Urgroßvater die damals regierenden preußischen Könige Taufpaten gewesen waren.
Seit Ostern 1896 besuchte er das Gymnasium zu Goslar und studierte seit 1904 Jura an den Universitäten in Göttingen, wo er beim Corps Saxonia aktiv war. 1908 wurde er Regierungs-Referendar und 1914 Regierungs-Assessor.
Seit 1909 war er Leutnant der Reserve und wurde als solcher bei Kriegsausbruch 1914 dem Reserve-Feldartillerieregiment 6 zugeteilt. Er nahm an der Belagerung von Antwerpen und den Kämpfen in Flandern teil. 1915 erhielt er das Eiserne Kreuz II. Klasse und kam 1916 als Adjutant beim Kommandeur der Munitionskolonnen und Trains des III. Reservekorps an die Ostfront, wo er 1917 als Oberleutnant eine Munitionskolonne führte.
Nach dem Kriege wurde er dem Landratsamt in Tarnowitz in Oberschlesien zugeteilt. Für seine Verdienste bei der Durchführung der Volksabstimmung (20.3.1921) wurde ihm der Schlesische Adler für Zivildienste verliehen. Nach dem Tode seines Vaters nahm er am 28. Juni 1921 Abschied vom Staatsdienst, um die Bewirtschaftung seines Gutes Angern mit Vorwerk Ellersell zu übernehmen.
Er übte daneben eine umfangreiche schriftstellerische Tätigkeit aus, schrieb Dramen und zahlreiche, zum Teil veröffentlichte lyrische Gedichte. In der nationalsozialistischen Zeit wies er als überzeugtes Mitglied der bekennenden Kirche in einer Anzahl von Denkschriften an die führenden Männer der Partei auf die verhängnisvollen Folgen der antikirchlichen Politik und Jugenderziehung hin. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde er mit seiner Familie auf Grund einer schriftlichen „Ausweisung im Zuge der Bodenreform" vom 29. Dezember 1945 aus Angern vertrieben und hat seine Heimat nicht wiedergesehen. Nachdem er mit seiner Familie zunächst bei Freunden in Braunschweig und später im Lippischen vorübergehend Unterkunft fand, konnte er 1946 in Lemgo und 1951 in Alfeld a. d. Leine wieder eine eigene Wohnung beziehen. Dort starb er 1956.
Ehefrau: 1921 Paula Kreplin, Tochter des Marinebeamten Wilhelm K. u. der Emma geb. Böhmer. Sie folgte ihrem Mann 1970 im Tode nach. Das Ehepaar ruht mit seiner Tochter Sigrid in Rheden b. Elze. (2 Töchter, 1 Sohn)
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Quelle: Dietrich Werner Graf v.d. Schulenburg
"Geschichte des Geschlechts von der Schulenburg 1237-1983"