Der Herrensalon grenzt direkt an den Gartensaal und bietet Zugang zum ehemaligen Dienstzimmer des Hausherrn sowie zum angrenzenden Kabinett. Der Begriff Herrensalon bezeichnet traditionell einen Raum in Schlössern oder Herrenhäusern, der speziell für die männlichen Hausherren und ihre Gäste vorgesehen war. Diese Salons dienten im 19. Jahrhundert als Rückzugsorte für Männer, um Gespräche zu führen, Geschäfte abzuwickeln oder Freizeitaktivitäten nachzugehen. 

Der Raum heute

Der Raum ist heute mit Ölgemälden der Hugenottenfamilie v. François geschmückt, die der Familie der Mutter von Alexander von der Schulenburg entstammt.

Ansicht des Herrensalons im Schloss Angern

Der Herrensalon im Schloss Angern heute

Im 19. Jahrhundert

Der Fußboden des Herrensalons wurde im Jahr 1840, ebenso wie der Boden des Gartensaals, mit einem Tafelparkett ausgestattet (das leider nicht mehr erhalten ist). Ein venezianisches Gemälde bot eine perspektivische Stadtansicht mit einem Obelisken und einem Venezianischen Löwen. Ergänzt wurde die Sammlung durch kleinere Landschaftsgemälde. Die Gemälde werden im Inventarverzeichnis von 1752 im obereren Saal hängend beschrieben. 

Historische Aufnahme des Herrensalons

Der Herrensalon um 1920

Der Raum im 18. Jahrhundert

Um 1743 war das "Zimmer rechter Hand des Saals, wenn man hereinkommt, wo Seine Exzellenz Christoph Daniel von der Schulenburg logieren" - zusammen mit angrenzenden Kabinett und der sogenannten "Polterkammer" das private Refugium von Christoph Daniel. Das General-Inventarium von 1752 dokumentiert die Ausstattung des Raums im Detail:

Wand- und Fensterdekoration:

  • 20 Bahnen grün damastene Tapeten schmückten die Wände, ergänzt durch 3 Bahnen grünem Brocadell in den Ecken. 4 grün-weiß gestreifte Gardinen, verziert mit Falballas, sorgten für textile Eleganz.

Schlafbereich:

  • Ein grün damastenes Bett é à la Duchesse, mit gelben Fransen und Schüren garniert, dominierte den Raum. Darunter befand sich ein Feldbett aus geblümtem Zitz, mit gelbem Taft gefüttert, in dem Christoph Daniel, wohl beeinflusst durch seine Militärkarriere, lieber schlief. Die Schlafausstattung umfasste: 2 Cattalonier Decken, 3 kleine Hauptkissen, 2 Matratzen und ein Polster, einen rot-weiß gestreiftes parchen (?) Federbett sowie einen Strohsack.

Möbel:

  • 2 Nussbaume Eck-Tische (später im Kabinett aufgestellt).
  • Ein Nussbaumener Tisch unter einem ovalen Spiegel mit Nussbaumrahmen.
  • Ein ordinärer Tisch, überzogen mit grüner Wachsleinwand.
  • 2 Fauteuils mit bestickten Überzügen.
  • 6 Stühle mit damastenen Bezügen, gelb-fransiert.
  • Ein Schlafstuhl, mit zwei bunten Kattunüberzügen, ergänzt durch ein separates Haar-Kissen mit rotem Überzug.

Kunst und Dekoration:

  • 3 Surporten oder Schilderei Stück von Blumenwerk (wohl über den Türen) sowie mehrere königliche Porträts:
    • Victor Amadeus II von Sardinien mit Königin Tableau. Christoph Daniel von der Schulenburg stand als General der Infanterie im Dienst des Königreichs Sardinien und war somit eng mit König Victor Amadeus II. und dessen Nachfolger König Karl Emanuel III. von Sardinien verbunden, was die Präsenz ihrer Porträts in seinen persönlichen Räumen unterstreicht.
    • König Karl Emanuel III. von Sardinien und die drei Königinnen-Gemahlinnen Tableau
    • Kronprinz und Kronprinzessin Tableau
    • Herzog von Chablai Königl. Hoheit Tableau
  • Ein Porzellan-Waschbecken auf einem passenden Tisch.

Praktische Ausstattung:

  • 1 kleiner weißer Leuchter auf dem Schreibtisch;
  • 1 italieniesche messingene Lampe;
  • 1 Pulpet für Bücher;
  • 1 Portefeuille;
  • 1 kleiner Nachttisch;
  • Eine Pendule auf einem verzierten nussbaumenen Podest.
Unser Rundgang beginnt mit der beeindruckenden Ansicht des Schlosses von der Nordseite. Diese Perspektive bietet einen Blick auf die repräsentative Vorfahrt und die markanten Eingangstüren des Hauptgebäudes sowie der beiden Seitenflügel. Die Nordseite vermittelt einen ersten Eindruck von der eleganten Architektur und Symmetrie des Schlosses.
Das großzügige Foyer des Schlosses verbindet Eleganz und historische Bedeutung. Im 19. Jahrhundert diente das Foyer in Schlössern als repräsentativer Eingangsbereich, der Besucher empfing und einen ersten Eindruck von der Pracht des Anwesens vermittelte. Es ist daher großzügig gestaltet und führt zum Gartensaal und dem Dienstzimmer des Hauses. Das imposante Treppenhaus verbindet die verschiedenen Stockwerke und unterstreicht die symmetrische Architektur.
Der Gartensaal präsentiert sich heute nach einer umfangreichen und denkmalgerechten Sanierung als prachtvoller Raum, der die reiche Geschichte des Schlosses bewahrt. Ursprünglich 1736 im Stil des Rokoko angelegt, wurde der Saal 1848 im Zuge eines umfassenden Umbaus des Schlosses neu gestaltet. Dennoch blieben wesentliche architektonische Elemente erhalten.
Vom Gartensaal gelangt man in den Damensalon. Im 19. Jahrhundert war der Damensalon ein zentraler Raum in Schlössern und Herrenhäusern , speziell für die Hausherrin und ihre Gäste.
Der Herrensalon grenzt direkt an den Gartensaal und bietet Zugang zum ehemaligen Dienstzimmer des Hausherrn sowie zum angrenzenden Kabinett. Der Begriff Herrensalon bezeichnet traditionell einen Raum in Schlössern oder Herrenhäusern, der speziell für die männlichen Hausherren und ihre Gäste vorgesehen war. Diese Salons dienten im 19. Jahrhundert als Rückzugsorte für Männer, um Gespräche zu führen, Geschäfte abzuwickeln oder Freizeitaktivitäten nachzugehen.
Vom Herrensalon und von der Polterkammer gelangt man in das Kabinett, das durch seinen beeindruckenden Marmorkamin hervorsticht. Die Wände des Kabinetts sind mit Stichen und Porträts der preußischen Könige geschmückt, die Szenen aus ihrem Leben und ihrer Herrschaft darstellen.
Die sogenannte Polterkammer beeindruckt mit seinen kunstvoll verzierten Säulen, deren geschnitzte Kapitelle doppelköpfige Adler zeigen, ein Symbol des Adels. Ihre klassizistischen Kapitelle sind reich verziert und bilden einen harmonischen Kontrast zu den anderen Elementen des Raumes. Zeitgleich entstanden die prächtigen Türen, die den Sälen des Erdgeschosses ein einheitliches Erscheinungsbild verleihen. Ergänzt wird die Atmosphäre des Raumes durch Kupferstiche von Johann Elias Ridinger , die Jagdszenen darstellen und die Wände schmücken.
Von der Polterkammer, dem Empfang und dem Herrensalon gelangt man in das Dienstzimmer . In historischen Schlössern des 19. Jahrhunderts waren Dienstzimmer oft integraler Bestandteil der Raumaufteilung. Sie wurden von Schlossverwaltern, Aufsehern oder anderen Bediensteten genutzt, um administrative Aufgaben zu erledigen.
Von der Vorfahrt aus betritt man durch die Eingangstür den großzügigen Empfang des Schlosses. Besonders beeindruckend sind das barocke Treppengeländer mit stark profilierten Rechteckbalustern und die teilweise erhaltene historische Wandvertäfelung, die den Charakter des Schlosses unterstreichen. Über den Empfang erreicht man den Gartensaal , der sowohl zum Park als auch zu den zwei Salons des Schlosses führt: dem Damensalon und dem Herrensalon . Besonders hervorzuheben ist die aufwendig restaurierte, vergoldete Rokoko-Stuckdecke, die ebenso wie die eleganten Flügeltüren den repräsentativen Charakter der Räume betont. Die Zimmerflucht mit der barocken Sichtachse ( Enfilade ) bietet eine beeindruckende Perspektive durch alle Salons des Erdgeschosses. Im Keller kann man historische Kreuzgewölbe und Tonnengewölbe entdecken, die von der langen Geschichte des Schlosses zeugen. Zudem befinden sich dort, jedoch nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, die Überreste der im Dreißigjährigen Krieg zerstörten mittelalterlichen Burg. Die Räumlichkeiten werden privat genutzt und stehen leider für Besichtigungen nicht zur Verfügung. Wir bitte um Ihr Verständnis und laden Sie ein, auf diesen Seiten einen virtuellen Rundgang zu erleben. Ansicht des Schlosses Angern mit Blick auf den Park
Die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen wären ohne die Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, des Landes Sachsen-Anhalt sowie des Bördekreises nicht möglich gewesen.
Schlösser des 18. Jahrhunderts waren vielseitige Zentren, die das Leben des Adels umfassend strukturierten. Sie vereinten Wohnen, Repräsentation, Verwaltung und Kultur in einem prächtigen Rahmen, der die Macht und den Einfluss ihrer Besitzer widerspiegelte.
Im 19. Jahrhundert wurde dieser Raum genutzt als Speisezimmer der Familie. Heute befindet sich dort eine Mietwohnung. Der Raum im 18. Jahrhundert Das General-Inventarium von 1752 (Rep. H Angern Nr. 76) dokumentiert den gesamten Bestand des Schlosses zu Angern und bietet wertvolle Einblicke in die reiche Ausstattung des Anwesens. Demnach war "das große Zimmer linker Hand (vom) Eingang des Saales" reich ausgestattet und wurde offenbar als Gästewohnung genutzt.
Im 18. Jahrhundert Gemäß dem Inventarverzeichnis von 1752 war dieser Saal baugleich zu dem Gartensaal gestaltet, jedoch war die Decke etwas höher. Der große Saal war reich mit Gemälden dekoriert. Die Wände waren vollständig mit einer Vielzahl von Stillleben , Landschaftsgemälden und chinesischen Malereien geschmückt.