Die Burg Angern war eine wasserumwehrte Niederungsburg in der Altmark, bestehend aus einer Hauptinsel mit Wohn- und Wehrbauten, einer vorgelagerten Turminsel mit Bergfried und einer festländischen Vorburg mit Wirtschaftsgebäuden. Ihre strategische Lage unweit der Elbe verlieh ihr sowohl militärische Bedeutung als auch wirtschaftliche Funktion innerhalb des erzbischöflichen Machtbereichs Magdeburgs.
Baumaterialien und Bodengestaltung des mittelalterlichen Palas der Hauptburg Angern. Der Bau des Palas der Hauptburg Angern im 14. Jahrhundert folgte den regionalen Konventionen und technischen Möglichkeiten des norddeutschen Landadels. Die verwendeten Materialien und die Bodengestaltung geben wichtige Hinweise auf die Funktion, den Repräsentationsanspruch und die wirtschaftlichen Verhältnisse der Erbauer.
Der im westlichen Bereich des Palaskellers von Angern nachgewiesene 180°-Umkehrgang stellt eine interessante Besonderheit mittelalterlicher Kellerarchitektur dar. Er verbindet zwei Gewölberäume auf gleichem Bodenniveau, ohne dass eine direkte Türverbindung zum Innenhof oder eine einfache gerade Passage bestand. Die Anlage eines gewölbten Umkehrganges diente funktionalen und bautechnischen Anforderungen, die sich auch in anderen Burgen der Region nachweisen lassen.
Der Palas der Burg Angern aus der Mitte des 14. Jahrhunderts zeichnet sich durch eine klare funktionale Gliederung, eine massive Bruchsteinbauweise und die strategische Anbindung an den Bergfried über eine hochgelegene Brücke aus.