Die Forstgebiete Ellersell, Krepe und Bucktum befinden sich in der Colbitz-Letzlinger Heide in Sachsen-Anhalt. Diese großflächigen Wälder sind geprägt durch nachhaltige Bewirtschaftung, wertvolle Waldgesellschaften und eine artenreiche Flora und Fauna. Sie haben eine hohe ökologische sowie wirtschaftliche Bedeutung und werden nach PEFC-Standards nachhaltig genutzt. Das Gebiet befindet sich im kontinental geprägten Klimabereich mit einer mittleren Jahrestemperatur von 8,8°C und einem Jahresniederschlag von 527 mm.
Forst Bucktum
Forst Bucktum gehört zu einem der wertvollsten naturnahen Waldökosysteme im Landkreis Börde, etwa 30 Kilometer nordöstlich von Magdeburg. Er gehört zum Wuchsbezirk Colbitzer Platte und umfasst wertvolle Laubmischwälder mit hoher ökologischer Bedeutung. Das 208 Hektar große Gebiet liegt auf diluvialen Sanden und Kiesen. Etwa 74 Prozent der Fläche sind feuchte bis nasse Standorte mit grundwassernaher Vegetation, während 26 Prozent gut wasserversorgte, nährstoffreiche Böden aufweisen.
Forst Bucktum umfasst 208 Hektar und liegt südwestlich von Mahlwinkel im Landkreis Börde, Sachsen-Anhalt. Der Lebensraum im FFH-Schutzgebiet „Erlen-Eschenwald westlich Mahlwinkel“ ist geprägt von feuchten, grundwassernahen Auenstandorten entlang des Mahlwinkeler Tanger ist als prioritäres Natura2000 Schutzbiotop ausgewiesen. Dieses Gebiet umfasst prioritäre Schutzbiotope mit naturnahen Auwäldern, Feuchtwiesen und zahlreichen geschützten Pflanzen- und Tierarten.
Charakteristisch sind artenreiche, naturnahe Wälder des Lebensraumtyps Stieleichen-Hainbuchenwälder (LRT 9160) und Erlen-Eschen-Auwald (LRT 91E0), in denen vor allem Schwarz-Erle, Gemeine Esche (durch den Klimawandel teils bereits stark reduziert), Moor-Birke, Hainbuche und Stieleiche wachsen.
Die artenreiche Strauchschicht umfasst unter anderem Schwarzen Holunder, Hasel und Eingriffeligen Weißdorn. Die Pflanzen der Krautschicht wie Sumpf- und Ufer-Segge, Sumpf-Reitgras und Wald-Engelwurz sind typisch für feuchte Standorte.
Der strukturreiche Wald beherbergt zahlreiche bedrohte Arten, darunter der Fischotter (Lutra lutra), der sich entlang der Fließgewässer aufhält. Der Kammmolch (Triturus cristatus) besiedelt die Feuchtbiotope und Tümpel, während die Fransenfledermaus (Myotis nattereri) ihre Quartiere in alten Baumhöhlen findet.
Der Managementplan für das FFH-Gebiet legt konkrete Maßnahmen zur Erhaltung und Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustands der geschützten Lebensräume und Arten fest. Für die Waldlebensräume (u. a. Erlen-Eschen- und Eichenwälder) sind unter anderem der Verzicht auf Kahlhiebe, die Förderung gebietstypischer Arten, Naturverjüngung, Alt- und Totholzerhalt sowie eine schonende Bewirtschaftung vorgesehen. Für Gewässer sollen technische Ausbauten, Nährstoffeinträge und nichtheimische Fischbesätze vermieden und ökologische Durchgängigkeit gesichert werden. Frischwiesen sind durch späte Mahd oder Beweidung, ohne Düngung oder Pestizide, zu erhalten. Für den Fischotter steht der Schutz vernetzter, naturnaher Gewässerlandschaften im Fokus, wobei Nutzungsdruck und Barrieren reduziert werden sollen.
Forst Ellersell
Der Forst Ellersell liegt im Landkreis Börde, etwa 26 km nördlich von Magdeburg. Er gehört zum Wuchsgebiet Mittleres Nordostdeutsches Altmoränenland. Das Gebiet erstreckt sich über Höhen von 50 bis 80 Metern über NN und ist geprägt von diluvialen Sanden und Kiesen. Etwa 72 Prozent der Flächen sind mäßig nährstoffhaltig und mittelfrisch, während 19 Prozent trockene, nährstoffarme Böden aufweisen. Rund 5 Prozent gehören zu mineralischen Nassstandorten.
Die dominierenden Baumarten im Forst Ellersell sind die Kiefer (Pinus sylvestris), die Stieleiche (Quercus robur), die Traubeneiche (Quercus petraea) sowie die Winterlinde (Tilia cordata). In Ellersell kommen Rotwild, Schwarzwild und Rehwild vor, wobei Rotwild vor allem als Wechselwild auftritt. Schwarzwild hat eine hohe Bestandsdichte und Rehwild ist weit verbreitet.
Forst Krepe
Der Forst Krepe grenzt direkt an Ellersell und befindet sich ebenfalls im Landkreis Börde. Neben Kiefer, Stieleiche und Linde finden sich hier auch Rotbuche (Fagus sylvatica), Birke (Betula pendula) und Erle (Alnus glutinosa).
Die jagdliche Bewirtschaftung erfolgt nach einem nachhaltigen Konzept. Die Forste weisen eine hohe Dichte an Schalenwild auf. Rotwild kommt als Wechselwild vor, während Schwarzwild aufgrund der dichten Bestände ein bevorzugtes Wild für die Bejagung darstellt. Rehwild ist flächendeckend vorhanden. Es werden Jagdbegehungsscheine vergeben, um die Jagd nachhaltig zu regulieren und die Wildbestände gesund zu halten.