Die Flora des Parks Angern spielt eine wesentliche Rolle für das Gleichgewicht des Ökosystems. Sie bietet nicht nur Nahrung und Lebensraum für Tiere, sondern trägt auch zur Stabilisierung der Uferzonen, zur Verbesserung der Wasserqualität und zur Schaffung eines angenehmen Mikroklimas bei. Die vielfältigen Pflanzengemeinschaften machen den Park zu einem wertvollen und schützenswerten Naturraum.
Im Jahr 1822 (ein Jahr nach dem Tod von Friedrich Christoph Daniel Graf v. d. Schulenburg) hat der Gärtner bzw. Vormund des damals sechsjährigen Edo, Doberik, den Pflanzenbestand erfasst. Zu den erwähnten Arten gehören Apfelsinen, Zitronen, Pampelmusen, Heliotrop, Rosen, Hibiskus, Sibornum, Datteln, Lavendel, Erika, Zedern, Akazien und Lorbeer (Rep 354 H Angern).
Ufer- und Wasserpflanzen
Entlang des Wassergrabens gedeihen zahlreiche Pflanzenarten, die den Uferbereich stabilisieren und gleichzeitig Lebensraum sowie Nahrung für Tiere bieten:
- Schilfrohr (Phragmites australis): Das dichte Schilfrohr wächst entlang der Uferzonen und dient als Versteck für Vögel wie Wasseramseln und Brutplatz für Insekten.
- Seerosen (Nymphaea): Mit ihren großen Schwimmblättern und weißen oder gelben Blüten bieten sie Schatten und Schutz für Fische wie Karpfen und Rotfedern.
- Binsen (Juncus): Diese Pflanzen kommen in feuchteren Uferbereichen vor und tragen zur Verhinderung von Erosion bei.
- Wasserlinsen (Lemna): Sie bedecken Teile der Wasseroberfläche und sind eine wichtige Nahrungsquelle für Wasservögel wie Enten.
Wiesen- und Offenlandpflanzen
Die Wiesenflächen des Parks bieten eine bunte Mischung aus Gräsern und blühenden Pflanzen, die Insekten wie Bienen, Libellen und Schmetterlingen Nahrung und Lebensraum bieten:
- Wiesen-Knöterich (Polygonum bistorta): Seine rosa Blüten locken Bestäuber an und sorgen für Farbtupfer in den Wiesen.
- Schafgarbe (Achillea millefolium): Diese robuste Pflanze ist ein wertvolles Nektarangebot für viele Insekten.
- Kamille (Matricaria chamomilla): Die kleinen weißen Blüten der Kamille gedeihen auf sonnigen Wiesen und tragen zur Artenvielfalt bei.
- Löwenzahn (Taraxacum): Er ist nicht nur ein wichtiger Pollenspender, sondern auch eine Nahrungsquelle für verschiedene Tiere.
Baumbestand
Die alten Baumbestände des Parks sind nicht nur ökologisch wertvoll, sondern prägen auch das Landschaftsbild. Sie bieten Schatten, Lebensraum für Vögel und Fledermäuse und Nahrung für zahlreiche Tiere.
Im Jahr 1911 lieferte J.H. Ehricke aus Harbke über 60 Bäume und Sträucher, darunter zahlreiche aus Nordamerika stammende Arten. Dazu gehören der Bergahorn (Acer pseudoplatanus), der Spitzahorn (Acer platanoides), der Silberahorn (Acer saccharinum), der Rotahorn (Acer rubrum) und der Feuerahorn (Acer tataricum). Auch andere Arten wie die rote Rosskastanie (Aesculus pavia rubra), der Bastardindigo (Amorpha fruticosa) und die Sandkirsche (Prunus pumila) sind Teil des gelieferten Bestandes. Zu den nordamerikanischen Pflanzen gehören außerdem die kanadische Berberitze (Berberis canadensis) und der gewöhnliche Trompetenbaum (Catalpa bignonioides).
Darüber hinaus wurden europäische und asiatische Arten wie der echte Seidelbast (Daphne mezereum), die Blutbuche (Fagus sylvatica f. purpurea) und der Ginkgobaum (Ginkgo biloba) gepflanzt. Zu den seltenen Exemplaren gehören die Zirbelkiefer (Pinus cembra), der Roteiche (Quercus rubra) und der Essigbaum (Rhus typhina). Einige dieser Bäume, wie der Ginkgobaum, die Blutbuche, die rote Rosskastanie und der Trompetenbaum, sind noch heute im Park vorhanden.
Unterholz und Bodenflora
In den schattigeren Wald- und Parkbereichen findet man eine vielfältige Bodenflora, die für die Gesundheit des Ökosystems wichtig ist. Besonders im Frühling sind diese Bereiche von Frühblühern geprägt, die den Boden in ein buntes Blütenmeer verwandeln:
- Buschwindröschen (Anemone nemorosa): Diese zarten weißen Blüten sind ein typisches Zeichen für den Frühlingsbeginn und bedecken oft große Flächen im Unterholz.
- Schneeglöckchen (Galanthus nivalis): Mit ihren früh im Jahr erscheinenden weißen Blüten gehören sie zu den ersten Frühlingsboten.
- Leberblümchen (Hepatica nobilis): Mit ihren violetten bis blauen Blüten setzen sie leuchtende Farbakzente im Bodenbereich lichter Wälder.
- Schlüsselblumen (Primula veris): Ihre gelben Blüten sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch eine wichtige Nektarquelle für frühe Insekten.
Diese Frühblüher sind darauf spezialisiert, das Sonnenlicht zu nutzen, das in den noch unbelaubten Wald dringt. Sie spielen eine wichtige Rolle im Kreislauf der Nährstoffversorgung und bereichern die biologische Vielfalt des Parks.