Raumstruktur und Gewölbeaufteilung im nördlichen Erdgeschoss des Palas von Burg Angern im 14. Jahrhundert. Die bauarchäologischen Befunde im Bereich des Palas der Burg Angern – insbesondere die Freilegung des originalen Gewölbes, der Nachweis eines mittelalterlichen Umkehrgangs sowie die erhaltenen Werksteine im Eingangsbereich – erlauben eine fundierte Rekonstruktion der Raumstruktur des Erdgeschosses im 14. Jahrhundert. Ergänzt werden diese Befunde durch die Beobachtung mehrerer vermauerter Fensteröffnungen in der Ostwand.
Die Kombination dieser Elemente deutet auf eine für hochmittelalterliche Burganlagen in der Altmark typische, funktional gegliederte Raumaufteilung hin: Das Erdgeschoss diente nicht primär repräsentativen, sondern vor allem wirtschaftlichen und logistischen Zwecken – etwa als Lager, Vorratsraum oder Küche. Die Gewölbestruktur mit massiven Gurtbögen und der Umkehrgang zur internen Erschließung legen eine klare Trennung zwischen Transitraum und Funktionszonen nahe. Die vermauerten Fenster belegen eine ursprünglich deutlich offenere Lichtführung, die möglicherweise aus Sicherheits- oder Klimagründen später reduziert wurde. Diese Erkenntnisse erweitern nicht nur das Verständnis der Bauentwicklung in Angern, sondern liefern auch neue Vergleichspunkte für die typologische Einordnung von Burgpalasstrukturen im mitteldeutschen Raum.
Südlicher Bereich des Palas mit den beiden Eingängen zum Erdgeschoss
Zugang vom Innenhof
Der ursprüngliche Zugang zum nördlichen Teil des Palas erfolgte – wie durch die Rekonstruktion des erhaltenen Bauzustands belegt – über eine mittlere Tür, die in eine bis heute vollständig erhaltene Werksteinrahmung eingelassen ist. Diese besteht aus sorgfältig bearbeiteten Quadern aus dunkelgrauem, feinkörnigem Naturstein – vermutlich Basaltlava oder ein andesitisches Gestein. Die Werksteine sind gleichmäßig zugerichtet und zeigen geglättete Sichtflächen mit klaren Kanten, was auf eine bewusste architektonische Betonung des Eingangsbereichs hindeutet.
Trotz der defensiv geprägten Gesamtstruktur des Erdgeschosses hebt die qualitätvolle Bearbeitung subtil die funktionale Bedeutung des Zugangs hervor. Der Türdurchgang selbst war jedoch nicht als repräsentativer Zugang zu einem Saal konzipiert, sondern als massiv gesicherter Kontrollpunkt innerhalb des inneren Erschließungssystems. Der Durchlass diente primär der geregelten Bewegung innerhalb der Wirtschaftsräume und zugleich der inneren Verteidigung. Der Zugang ist heute teilweise verschüttet; es besteht begründete Hoffnung, dass im unteren Bereich noch Reste der ursprünglichen Türverankerung – etwa Angeln, Bolzenlöcher oder Verriegelungsnischen – erhalten sind. Eine archäologische Freilegung könnte hier weiterführende Erkenntnisse zur Sicherungstechnik hochmittelalterlicher Zugangsanlagen liefern.
Flur mit Gewölbe und Fenster zur Grabenüberwachung
An das Werksteinportal schließt sich ein rund vier Meter langer und etwa drei Meter breiter Flur an, der sich in Ost-West-Richtung erstreckt. Dieser Korridor setzt sich nach Osten fort und mündet in ein kleines, hochsitzendes Fenster, das den Wassergraben überblickt. Solche gezielt angeordneten Licht- und Sichtöffnungen dienten im Hochmittelalter der minimalen Belichtung tiefer liegender Wirtschaftsräume und gleichzeitig der Überwachung des äußeren Annäherungsbereichs – in diesem Fall des Grabens und der vorgelagerten Insel.
Die räumliche Organisation und Ausrichtung des Flurs folgen dabei nach wie vor den Gestaltungsprinzipien des 14. Jahrhunderts: funktionale Orientierung entlang der Verteidigungslinien, eingeschränkte, aber gezielt gesetzte Belichtung zur Überwachung der Grabenfront sowie eine zurückhaltende architektonische Ausgestaltung der inneren Übergänge. Solche Merkmale – kontrollierende Durchlässe, tonnengewölbte Erschließungsflure und hochsitzende Lichtöffnungen – sind typisch für die hochmittelalterliche Burgenarchitektur und finden sich in vergleichbarer Form an der Burg Ziesar (Brandenburg) und der Burg Falkenstein im Harz (vgl. Bergner 1911, S. 32f.; Dehio 1990, S. 11).
Die Räume im Erdgeschoss sind tonnengewölbt. Das heute sichtbare Gewölbe besteht aus Backstein und ist nachweislich 1737 neu aufgemauert worden.
„Nachdem ich aber Ew. Exz. Sentiment eröffnet, so haben endlich H. Landbaumeister […] gefunden, daß der kleine Graben sowie die Gewölbe können konserviert werden, auf die Maße, daß man die Decke derer Gewölbe ganz wieder neu schlüge und solche niedriger mache.“ (Quelle: Nr. 4, 18.11.1737)
Trotz der barocken Absenkung und Neuvergewölbung blieben die tragenden Grundmauern des Palas-Erdgeschosses weitgehend erhalten. Die baulichen Maßnahmen beschränkten sich auf die Erneuerung des Gewölbes und eine Reduzierung der Raumhöhe, während die hochmittelalterliche Bausubstanz in ihrer Grundstruktur weiter genutzt wurde.
Flur des Palas um 1350 mit Treppe ins Obergeschoss
180°-Umkehrgang und Gangsystem des Palas
Nördlich – also linkerhand des heutigen Eingangs – zweigt der Zugang zu einem bauzeitlichen Umkehrgang ab, der durch die westliche Innenwand des Palas verläuft. Der Gang macht eine 180°-Wendung und erschließt den nördlich gelegenen Kellerraum. Diese gezielte Führung der Bewegung diente sowohl der kontrollierten internen Erschließung als auch der Sicherung gegen unkontrolliertes Eindringen – ein typisches Element hochmittelalterlicher Verteidigungsarchitektur. Der erhaltene Gang beginnt asymmetrisch an der linken Rückwand des Eingangsbereichs, biegt sofort nach Osten ab und führt in das angrenzende Kellergewölbe. Diese Führung belegt die im Hochmittelalter verbreitete Praxis, unterschiedliche Funktionsräume unterirdisch miteinander zu verbinden. Der erhaltene 180°-Umkehrgang stellt ein bemerkenswertes baugeschichtliches Detail dar – vergleichbare Gangführungen sind selten so vollständig überliefert und ermöglichen einen unmittelbaren Einblick in die mittelalterliche Erschließungslogik. Dank des hohen Erhaltungsgrades und des weitgehenden Fehlens moderner Eingriffe gehört dieser Bereich des Palas zu den bedeutendsten authentischen Baubefunden der Burg Angern und bietet wertvolle Erkenntnisse zur inneren Infrastruktur spätmittelalterlicher Wasserburgen.
Nördliches Tonnengewölbe
Das nördlich an den Umkehrgang anschließende Tonnengewölbe weist in Teilen barocke Überformungen auf: Im Zuge der Umbauten von 1737 wurde auch dieser Raum neu aufgemauert. Trotz dieser baulichen Eingriffe folgt das Raumprofil – in Proportion, Tiefe und Wölbungsform – unverkennbar dem hochmittelalterlichen Ursprungszustand. Die gedrungene, flach gespannte Tonne entspricht dem typischen Bauprofil von Vorrats- und Wirtschaftsräumen hochmittelalterlicher Wasserburgen. Die kompakte Raumform gewährleistete statische Stabilität bei minimalem Materialeinsatz und erzeugte ein gleichmäßig kühles Raumklima, das ideal zur Lagerung empfindlicher Vorräte geeignet war. Somit bleibt das Gewölbe – trotz späterer baulicher Überformungen – ein authentisches Zeugnis der mittelalterlichen Erschließungs- und Nutzungspraxis und liefert einen bedeutenden Beitrag zur Erforschung unterirdischer Funktionsräume des 14. Jahrhunderts.
Besonders hervorzuheben ist der außergewöhnlich gute Erhaltungszustand der mittelalterlichen Mauerstruktur: Die westliche und östliche Wand bestehen vollständig aus Bruchsteinmauerwerk des 14. Jahrhunderts. Die nördliche Wand wurde im Zuge späterer Umbauten mit Ziegelmauerwerk verkleidet, bewahrt jedoch im Kern nachweislich das originale mittelalterliche Mauerwerk. Lediglich die südliche Wand wurde in barocker Zeit vollständig ersetzt oder überformt. Damit stellt das nördliche Kellergewölbe ein seltenes Beispiel für einen weitgehend erhaltenen mittelalterlichen Wirtschaftsraum innerhalb einer Wasserburg dar, der trotz späterer Eingriffe wesentliche Bestandteile seiner ursprünglichen Substanz und Funktion bewahrt hat.
Nördliches Tonnengewölbe im Palas
Südlich - also rechterhand des Eingangs - öffnet sich der Zugang zur schmalen Treppe mit Sandsteinstufen, die steil angelegt ist und von einer separaten tonnenförmigen Überwölbung eingefasst wird. Die Treppe führte in die oberen repräsentativen Wohn- und Saalgeschosse und zeigt damit die bauliche Trennung von Bewegungs- und Repräsentationsbereichen.
Der südliche Gewölberaum im Palas
Der südliche Gewölberaum liegt unmittelbar südlich des nördlichen tonnengewölbten Flurs im Erdgeschoss des Palas, ist jedoch durch eine massive, ungebrochene Zwischenwand baulich vollständig separiert. Die östliche Außenwand des Raumes weist zwei hochliegende, segmentbogenförmige Fensteröffnungen auf, die heute vermauert sind. Diese kleinen Lichtöffnungen deuten auf eine Nutzung hin, bei der Tageslicht zwar erwünscht, aber größere Öffnungen aus Sicherheitsgründen vermieden wurden. Das Gewölbe selbst ist als einfaches, niedriges Tonnengewölbe aus grobem Bruchstein ausgeführt, mit seitlich in die Mauer eingelassenen Auflagern. Die gleichmäßige Mauerstruktur, das Fehlen von Durchgängen zum zentralen Flur und die Lage im unteren Gebäudebereich legen eine eigenständige Erschließung nahe, vermutlich über einen hofseitigen Zugang.
Gewölbe im südlichen Bereich des Palas der Burg Angern - blau markiert
Funktionale Deutung: Im Kontext vergleichbarer Burgen – etwa Ziesar, Falkenstein oder der Wartburg – ist eine solche Raumkonfiguration typisch für Wirtschafts- und Lagerräume, die im Sockelgeschoss des Palas oder angrenzender Flügel angesiedelt waren. Charakteristisch ist dabei die Trennung vom Wohnbereich sowie der Verzicht auf große Fensteröffnungen, um Brandschutz, Kälte- und Feuchteresistenz sowie eine gewisse Sicherung vor Einbruch oder Zugriff zu gewährleisten. Derartige Räume wurden häufig zur Lagerung von Vorräten (z. B. Getreide, Wein, Salz), zur Aufbewahrung von Geräten oder für rüstungstechnisches Material genutzt. In Krisensituationen konnten sie zudem als geschützte Depoträume oder Rückzugsorte dienen, da ihre begrenzte Erschließung eine Kontrolle des Zugangs erleichterte. Auch in Angern deutet vieles auf eine solche multifunktionale Nutzung. Die architektonische Eigenständigkeit, die robuste Bauausführung mit geringem Öffnungsanteil und die Position im besonders geschützten inneren Bereich der Hauptburg sprechen für eine wirtschaftlich-strategische Rolle. Der Raum war durch seine bauliche Trennung flexibel nutzbar, ohne die Funktionsabläufe im Flurbereich zu stören. Besonders bemerkenswert ist dabei, dass er innerhalb der ringmauerumfassten Hauptinsel liegt, was ihn zusätzlich vor äußeren Zugriffen schützte.
Bezug zur Ringmauer und Brückenverbindung: Unmittelbar südlich des Gewölberaums verlief die hölzerne Brücke, die vom offenen Wehrgang der Ringmauer zum östlich vorgelagerten Bergfried führte. Zwar war der Gewölberaum nicht direkt in die Tragstruktur dieser Verbindung eingebunden, doch verdeutlicht seine Nähe zur Brückentrasse die funktionale Verschränkung von Wohn- und Wehrarchitektur innerhalb der Hauptburg. Die Position unterhalb des Wehrgangs unterstreicht seine strategisch günstige Lage, ohne dass ihm eine spezifisch statische Funktion in Bezug auf die Brücke zugewiesen werden muss.
Einordnung und Bedeutung: Der südliche Gewölberaum des Palas von Angern dokumentiert in besonderer Weise das Zusammenspiel von Wirtschaft, Verteidigung und Wohnorganisation im hochmittelalterlichen Burgbau. In der klar gegliederten Raumstruktur der Hauptburg bildet er ein autonomes Raumvolumen mit potenziell vielfältiger Nutzung. Solche Räume waren integraler Bestandteil des wirtschaftlichen Funktionierens einer Burganlage und zugleich Ausdruck einer durchdachten baulichen Hierarchisierung. Die Kombination aus Erschließungssicherheit, baulicher Stabilität und funktionaler Flexibilität verleiht dem Raum einen exemplarischen Charakter für vergleichbare Bauten des 13. und 14. Jahrhunderts in Norddeutschland.
Raumgliederung und Funktion
Proportionsanalyse: Breite des Palas im Vergleich zum Bergfried: Ein wichtiger Anhaltspunkt für die Breite des Palas ergibt sich aus der bekannten Grundfläche des Bergfrieds, der mit 10 × 10 Metern vermessen ist. Da der Turm in einer Fluchtlinie mit dem Palas liegt, ist es sehr wahrscheinlich, dass auch der Palas eine Breite von etwa 10 Metern aufwies. Diese Annahme wird durch vergleichbare Anlagen gestützt: In Burgen wie Falkenstein, Ziesar oder Querfurt liegen die Breiten der Palasbauten ebenfalls zwischen 8 und 10 Metern. Eine solche Breite ermöglichte einen klar gegliederten, zweigeschossigen Wohnbau mit mittiger oder seitlicher Treppenführung und Repräsentationsraum im Obergeschoss. Auch eine direkte Verbindung auf Höhe des ersten Obergeschosses zur Turminsel wäre bei einer solchen Proportion statisch und funktional gut realisierbar. Die Länge des Palas ist identisch mit der Länge der Ostseite der Hauptburg und beträgt 35 Meter.
Das Tonnengewölbe des nördlichen Gewölbes liegt nahezu auf Hofniveau, was zeigt, dass der Keller von Anfang an ebenerdig oder nur leicht vertieft angelegt wurde. Hinweise auf ein ursprüngliches Pflaster fehlen; der heutige Boden ist verschüttet. Die Wände sind einfach und grob ausgeführt und weisen keinerlei Spuren repräsentativer Gestaltung auf, etwa Kaminzüge oder Wandverkleidungen. Diese Ausführung bestätigt die Nutzung des Raumes als reinen Lager- und Wirtschaftskeller.
Das Tonnengewölbe selbst ist relativ schmal und tief angelegt, entsprechend der typischen Funktion eines Vorratsraumes zur Lagerung von Lebensmitteln oder Gerätschaften. An der Ostwand befindet sich ein kleines Fenster, das ursprünglich vermutlich schmaler angelegt und später vergrößert wurde. Es diente der minimalen Belichtung und Belüftung des Kellerraumes. Seine Position bestätigt, dass der Palas unmittelbar an der Ostkante der Hauptinsel errichtet wurde, wobei die Ostwand zugleich die Außenbegrenzung zum Wassergraben bildete. Die Existenz des Fensters unterstreicht, dass der Raum zumindest eine begrenzte natürliche Lichtzufuhr erhalten sollte und nicht als vollständig dunkler Kellerraum konzipiert war.
Vergleichende Einordnung
Die in Angern nachgewiesene Struktur zeigt deutliche Parallelen zu vergleichbaren Anlagen der Altmark und Mitteldeutschlands. So ist beispielsweise bei der Burg Ziesar (Brandenburg) der Palas ebenfalls in einen zentralen Flur mit kontrollierter Erschließung und angrenzenden Wirtschaftsbereichen gegliedert (vgl. Dehio 1990, S. 11). Auch die Burg Falkenstein im Harz weist einen gesicherten Zugang über Flure mit daran anschließenden Lagerräumen auf, wobei kleine Fenster bewusst über Wasseranlagen angeordnet sind, um Belichtung und Verteidigungsfunktion zu kombinieren (vgl. Bergner 1911, S. 32f.). Eine ähnliche Trennung von Hauptflur und angrenzenden Wirtschaftsgewölben findet sich schließlich auch an der Markgrafenburg in Salzwedel, womit sich Burg Angern eindeutig in den architektonischen Kontext hochmittelalterlicher Adelsresidenzen der Region einordnen lässt (vgl. Danneil 1847).
Baugeschichtliche Einordnung
Die Entdeckung des erhaltenen Bruchsteingewölbes hinter einer späteren Ziegelmauer sowie die Erhaltung des originalen Eingangsgewändes aus sorgfältig bearbeitetem dunkelgrauem Naturstein belegen, dass die ursprüngliche Erschließung des Palas auf eine hochfunktionale, zugleich repräsentative Planung ausgerichtet war. Der Hauptzugang war deutlich akzentuiert und dokumentiert die architektonische Wertigkeit der Anlage bereits bei ihrer Errichtung um 1340. Die klare Trennung zwischen Zugang, Aufstieg in die Wohnbereiche und Erschließung der Kellerzonen entspricht dem Standard hochmittelalterlicher Adelsburgen in Norddeutschland. Die später vorgenommenen Überwölbungen mit Ziegeln sowie die Vermauerung des ursprünglichen Eingangs spiegeln Reparaturen und Umbauten wider, die vermutlich nach schweren Beschädigungen – etwa im Dreißigjährigen Krieg – erfolgten und die Anpassung an veränderte Wohn- und Wirtschaftsbedürfnisse dokumentieren (vgl. Gutsarchiv Angern, Rep. H 76).
Fazit
Das Erdgeschoss im Palas der Burg Angern weist eine außergewöhnlich authentische Raumstruktur aus dem 14. Jahrhundert auf. Diese Befunde ermöglichen es, die ursprüngliche Nutzung und Erschließung einer hochmittelalterlichen Burganlage exemplarisch nachzuvollziehen und sie in den Kontext vergleichbarer Anlagen der Altmark und der mitteldeutschen Niederungsburgen einzuordnen. Die differenzierte Trennung zwischen dem nördlichen Flur- und Treppenbereich und den südlichen Wirtschaftsgewölben dokumentiert die Prinzipien hochmittelalterlicher Burgarchitektur: Verteidigung, Funktionalität und Nutzungstrennung. Innerhalb der Burgenlandschaft Norddeutschlands nimmt die Raumstruktur des Palas in Angern damit eine beispielhafte Stellung ein.
Quellen
- Bergner, Heinrich: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Wolmirstedt, Halle a. d. S., 1911.
- Dehio, Georg: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen-Anhalt I, München/Berlin, 1990.
- Biller, Thomas: Burgen im Mittelalter. Grundlagen ihrer Entwicklung, Darmstadt, 2005.
- Zeune, Joachim: Burgen – Symbole der Macht, Stuttgart, 1997.
- Meier, Martin: Die mittelalterliche Burg, Darmstadt, 2014.