Die Urkunden der nächsten Zeit nennen nur Pfandinhaber von Angern: 1392 und 1403 die von Rengerslage, 1411 Sander von Hermersdorf und 1424 Dieter von Zerbst.
Am 19. März 1424 gelangten der kurfürstliche Rat und Hauptmann der Altmark Bernhard (IV) von der Schulenburg sowie sein Bruder Werner in den Pfandbesitz der Burg Angern, die der Erzbischof Günther von Magdeburg ihnen und Dieter von Zerbst für 400 Rheinische Gulden verpfändete.
.... erwarben die drei Söhne Busso, Bernhard und Matthias des Stammvaters der "weißen Linie", Fritz (I) von der Schulenburg, die Burg Angern. Der Erwerb erfolgte für 400 Rheinische Gulden und 60 alte Schock Groschen von Albrecht von Zerbst. Sie wurden durch einen Lehnbrief des Erzbischofs Friedrich III. von Magdeburg mit der Burg belehnt und erhielten das Recht auf männliche Erbfolge. Diese Brüder gelten als Stammväter der "weißen Linie" des Geschlechts von der Schulenburg: Busso als Begründer des älteren Astes, Bernhard für den mittleren Ast und Matthias für den jüngeren Ast.
Ursprünglich besaßen die drei Linien jeweils eigene Gutsanteile. Bei der Aufteilung des Lehnsbesitzes im Jahr 1449 erhielt der älteste der Brüder, Busso von der Schulenburg, den etwa 500 Meter vom Dorf entfernt gelegenen Gutshof, der als Vergunst bekannt war. Der mittlere und der jüngere Ast teilten sich die Burg, wobei beide getrennte Gutshöfe führten.
Im Laufe der Erbfolge wurde das Gut mehrfach geteilt, was die wirtschaftliche und soziale Struktur des Familienbesitzes stark beeinflusste.Der Streit zwischen den Erzbistümern Brandenburg und Magdeburg wurde am 12. November 1449 im Zinnaischen Vergleich beigelegt. Dabei fiel Angern endgültig an das Erzstift Magdeburg, das 1680 nach der Säkularisation als Herzogtum Magdeburg an Brandenburg überging und 1816 Teil der preußischen Provinz Sachsen wurde.
Seit 1448 gehörten die Dörfer Angern (mit dem Ortsteil Vergunst) und Wenddorf sowie die wüsten Feldmarken Kastel, Palnitz und Mackedal zum Rittergut. Später kamen Bülitz und die Wüstung Hörsicht hinzu. Zeitweise wurden von Angern aus auch Güter wie Kehnert, Hohenwarsleben, Schricke, Farsleben, Detzel, Ramstedt und Ìtz verwaltet.
Bis zur ersten lutherischen Kirchenvisitation von 1562 bis 1564 wurde Angern selten erwähnt, meist nur im Zusammenhang mit der Burg. Ab 1558 existieren Aufzeichnungen über das Dorf, das zu dieser Zeit 56 Familien zählte.
Ein Dorf Briest wird im Jahr 1448 als zum Schloss Angern gehörig genannt, im Jahr 1477 jedoch als "Dorfstätte Briest" aufgeführt. Es muss also vor 1477 aufgegeben worden sein. Möglicherweise wurde das kleine Dorf durch ein Feuer zerstört, und die wenigen Bewohner siedelten sich daraufhin in Angern und Wenddorf an. In Angern gibt es heute noch den Familiennamen Briest, was nahelegt, dass die Familie aus diesem Dorf stammte. Auch Briest war vermutlich eine wendische Ansiedlung, erhielt seinen Namen jedoch von den benachbarten Deutschen.
Die meisten Wenden wurden durch Albrecht den Bären vertrieben, und neue Ansiedler aus dem Niederrhein und Holland wurden in die Region geholt. Wann genau das Dorf Briest entstand, ist unklar, ebenso wie die Identität seiner ersten Bewohner. Vielleicht reichen die Anfänge des Dorfes bis in die ersten Jahrhunderte nach Christus zurück.
An der Chaussee nach Rogätz liegt ein Feld, das als "alte Dorfstätte" bekannt ist. Mauerreste, die beim Pflügen entdeckt wurden, deuten darauf hin, dass dort einst ein Dorf stand. Ob die Bewohner ihren Wohnsitz zur heutigen Dorfstelle verlegten oder ob das erwähnte Dorf das in den Lehnbriefen erwähnte Lutkow war, bleibt unklar und ist schwer nachzuweisen.
In jedem Jahrhundert erlebt die Familie von der Schulenburg und das Haus in Angern bedeutende Veränderungen, doch sie lassen sich nie entmutigen – immer wieder gelingt ein entschlossener Neuanfang gemäß dem Leitsatz "Halte fest was Dir vertraut".
Bis 11. Jahrhundert, 12. Jahrhundert, 14. Jahrhundert, 15. Jahrhundert, 16. Jahrhundert, 17. Jahrhundert, 18. Jahrhundert, 19. Jahrhundert, 20. Jahrhundert, 21. Jahrhundert.